TRUE LIES
Kunsthaus Essen, Essen, Germany curated by Uwe Schramm  a group exhibition with Wolfgang Fütterer, Melissa Gordon, Andreas Kohler, Hanna Mattes, Stefanie Schneider, Bettina Hoffmann



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In seinen Videoarbeiten schlüpft Wolfgang Fütterer (geb. 1979, lebt u. arbeitet in Hamburg) in verschiedene Rollen, um dem Betrachter die Geschichte einer je- weils fiktiven Biographie zu erzählen. Was schlicht und harmlos anfängt, bekommt mehr und mehr Risse und Brüche in der wortreich vermittelten Oberfläche der Person. In gleichbleibendem Tonfall berichtet diese von bestimmten sexuellen Vorlieben, Lebensentscheidungen, Vorkommnissen und Erlebnissen, die den Zuhörer fesseln, schockieren, emotional berühren und ihn in die Rolle eines Voyeurs drängen, der unversehens zum Zeugen eines erzählten Lebensschick- sals wird.

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melissa gorden


Melissa Gordon (geb. 1981, lebt u. arbeitet in Brüssel und Berlin) erzählt mit den Mitteln der Malerei fiktive Geschichten, die nicht selten einen kriminalistischen Hintergrund besitzen. Die Künstlerin greift dabei auf bereits vorhandene Bildvorräte zurück, die auf bestimmte Menschen, Ereignisse und Situationen Bezug nehmen. Gordon greift auf Original-Quellematerial zurück, nimmt allerdings im Rahmen ihrer künstlerischen Intervention inhaltliche Verlagerungen vor. Ihr konstruktiver Ansatz schafft ein dichtmaschiges Netzwerk aus Assoziationen und Querbezügen, die den Betrachtern auf unterschiedlich besetzte Entdeckungs-ebenen führen.

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alabasterkoerper


Andreas Kohlers (geb. 1978, lebt u. arbeitet in Berlin) Fotografien aus der Reihe "Alabasterkörper" rücken eine Generation in den Fokus, die sich in einer von Unbestimmtheit, Ängsten, Verführungen, emotionalen Verwirrungen geprägten Verfassung befindet. Sein künstlerisches Themenfeld betrifft Junge Erwachsene und deren Verhältnis zu Körper und Sexualität. Kohlers Fotografien lassen Narben, Unreinheiten und Verletzungen, die am liebsten verborgen bleiben würden. Die Körper sind mit nur wenigen Kleidungsstücken bedeckt und für die Auftritte der häufig ermüdet, angespannten, in sich gekehrten und extrem verletzlich erscheinenden Personen genau gewählt, um ihre Wirkung auf andere zu überprüfen. Kohlers Bilder fragen nach den Geschichten hinter der Erscheinung, nach den Ursachen der verletzten Körper und nicht zuletzt nach den Mechanismen der bilderzeugten Emotionalität. Eine Serie mit neueren Foto- Collage-Arbeiten transportieren bekannte Akteure aus Film und Fernsehen in reale Kulissen bereister Großstädte.

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blue arrows


Hanna Mattes (geb. 1981, lebt u. arbeitet in Amsterdam) beschreitet mit Ihren Foto- und Videoarbeiten den Grat zwischen Realität und Fiktion. Die Künstlerin versetzt sich selbst wie eine Schauspielerin in gemalte bzw. fotografisch gestaltete Kulissen. Aus dem derart erzeugten Spiel mit verschiedenen Realitätsebenen entstehen Tableaus voll hintersinnigem Humor, die den Betrachter mit mehrdeutiger Lesbarkeit entgegentreten. Das Spiel mit Realität und Fiktion lässt eine narrative Dichte entstehen, die von dem Betrachter mit seinen eigenen Erlebnissen und Erfahrungen gefüllt werden kann.

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Stefanie Schneiders (geb. 1968, lebt u. arbeitet in Berlin u. Los Angeles) bevorzugtes Medium ist die Polaroidfotografie. Schneiders bunt eingefärbte Arbeiten entwickeln unter Einbezug von Schauspielern und aufwändigem Stage-Design Geschichten, die sich an die narrativen Strategien des Films anlehnen. Die Bilder erscheinen häufig wie Filmstills oder Ausschnitte aus einem grösseren Erzählzusammenhang, dessen Anfang und Ende nicht klar definiert ist. Die Künstlerin spielt dabei mit unterschiedlichen Perspektiven, Blow ups, Anschnitten und Nahaufnahmen, die die gezeigten Szenen verrätseln und verunklären.



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Bettina Hoffmanns (Lebt u. arbeitet in Montreal) Videofilme spielen mit den Mitteln und Möglichkeiten bildgenerierter Irritationen. In ihrern Filmen finden sich häufig Personen in alltägliche Szenarien hineinversetzt, wobei diese Akteure wie eingefroren zur Bewegungslosigkeit verurteilt sind. Die Kamera hingegen fu?hrt zur Belebung der grotesken Situation, indem sie die Personen umkreist. Sie wird zum Instrument einer psychologischen Ausleuchtung der emotionalen und situativen Befindlichkeit der Darsteller, die umkreist und aus verschiedenen Betrachtungs-winkeln heraus aufgenommen werden. Was auf den ersten Blick wie eine dokumentarische Bestandsaufnahme von Menschen, Räumen und Situationen erscheinen mag, wird mehr und mehr zu einer geheimnisvollen Portraitstudie menschlicher Existenz.

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(Uwe Schramm)